Welche Remis-Möglichkeiten gibt es?
Während die meisten Wege, eine Schachpartie zu gewinnen oder zu verlieren, klar sind, können Remisen ein wenig kompliziert sein. Im Folgenden findest du die verschiedenen Möglichkeiten, wie eine Partie mit einem Remis enden kann.
Patt
In dem folgenden Beispiel hat Weiß einen Mehrbauern. Aber wenn Weiß versucht, ihn ans Ende des Bretts zu schieben, hat der schwarze König keine legalen Züge mehr und die Partie endet mit einem Remis durch Patt.
Ein Beispiel für ein Patt im Schach.
Unzureichendes Mattmaterial
Es gibt Fälle, in denen ein Spieler gegen Ende der Partie mehr Figuren hat als sein Gegner. Das reicht aber nicht immer aus, um zu gewinnen, denn
manche Figurenkombinationen können kein Schachmatt erzwingen.
Das Spiel wird als Remis gewertet, wenn beide Seiten nicht über "genügend Material" verfügen, um ein Schachmatt zu erzwingen.
Was passiert zum Beispiel, wenn Weiß noch alle Figuren hat und Schwarz nur einen König, aber Weiß die Zeit ausgeht? Da der Spieler mit den schwarzen Figuren
mit dem König allein nicht schachmatt setzen kann, endet die Partie ebenfalls mit einem Remis. Das ist sehr wichtig zu wissen, denn wenn die Zeit abgelaufen ist, bedeutet dies nicht immer, dass die Partie verloren ist - manchmal ist es auch ein Remis.
Dies wird manchmal als Remis durch "Zeitüberschreitung gegen unzureichendes Mattmaterial" bezeichnet.
50-Züge-Regel
Die 50-Züge-Regel erlaubt es beiden Spielern, ein Unentschieden zu reklamieren, wenn
in den letzten 50 Zügen keine Figur geschlagen und kein Bauer gezogen wurde.
Die längste Schachpartie, die je gespielt wurde, hätte heute nicht mehr stattfinden können, da sie aufgrund dieser Regel viel früher als Remis erklärt worden wäre. Damals waren noch 100 Züge erlaubt, ohne dass ein Bauer gezogen oder eine Figur geschlagen wurde.
Chess.com beendet die Partie automatisch mit einem Remis, wenn die 50-Züge-Grenze erreicht ist.
Stellungswiederholung
Die Dreifach-Wiederholungsregel besagt, dass,
wenn eine Stellung zum dritten Mal in einer Partie auftaucht, jeder Spieler in dieser Stellung ein Remis reklamieren kann. Diese Regel wurde eingeführt, um zu verhindern, dass sich Partien ewig hinziehen, weil beide Spieler immer wieder die gleichen Züge ausführen.
Auf Chess.com wird dieses Remis in Live-Partien automatisch bei der dritten Stellungswiederholung erreicht. Die wiederholte Stellung muss nicht in drei aufeinanderfolgenden Zügen vorkommen. Jedes Mal, wenn dieselbe Stellung an einem beliebigen Punkt einer Partie dreimal vorkommt, wird die Partie beim dritten Mal zum Remis erklärt.
Hier findest Du weitere Details.
Vereinbarung
Wenn beide Spieler/innen beschließen, dass sie die Partie mit einem Remis beenden wollen, liegt ein Remis durch Vereinbarung vor. Dies geschieht meist dann, wenn beide Spieler glauben, in der Partie keinen entscheidenden Vorteil in der Partie erlangen zu können.
Vereinbarte Remisen können umstritten sein, wenn sie in einer Turnierpartie schnell zustande kommen, weil beide Spieler angesichts des Tabellenstandes ein Remis wollen.
Um auf Chess.com ein Remis anzubieten, klicke auf die Schaltfläche Remis.
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